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Weiterbildung zu "Restorative Circles" vom 11.-13.11.2024 in der Akademie von Heidrun Fiedler in Stade. Sehr zu empfehlen!


Was sind das eigentlich "Restorative Circles"?


Ein Kreisgespräch ist ein Prozess, der Gemeinschaften und Gruppen darin

unterstützt, Konflikte konstruktiv anzugehen und aus diesen zu lernen. Das Konzept der Restorative Circles ist von Dominic Barter in Brasilien entwickelt worden. Seit 1994 zeigt er neue Wege zu Eigenverantwortung und Heilung auf. Es ist ein Dialog mit allen Beteiligten an einem Konflikt auf der Basis der Gewaltfreien Kommunikation. Diese Orientierung ist ein wichtiger Bestandteil meines Restorative Justice-Konzeptes "Betroffenenorientiertes Arbeiten im Strafvollzug (BoAS)" und deshalb war ich sehr glücklich, dass Heidrun Fiedler Restorative - Heidrun Fiedler als direkte Schülerin von Dominic Barter eine Weiterbildung zum Thema in ihrer Akademie angeboten hat. Wir waren eine kleine Gruppe und wurden von Heidrun liebevoll und klar durch das Wochenende begleitet. Die Mischung von Theorie und Praxis war perfekt und ich habe viele Seiten beschrieben mit Inhalten, die ich für mein persönliches Wachstum und für die Arbeit bewahren möchte.


In der Urzeit menschlicher Gemeinschaften, lange bevor Gebäude und Strukturen aus Stein aufkamen, trafen sich Menschen regelmäßig im Kreis um ein Feuer. Dieser Kreis ermöglichte freien Austausch, gemeinsames Planen und das Teilen von Geschichten, ohne eine festgelegte Rangordnung. Dabei symbolisierte das Feuer die Mitte, auf die sich alle ausrichteten, und wer sprach, wandte sich an die Gemeinschaft insgesamt. Dabei kam oft ein Sprechstab zum Einsatz, der es dem jeweils Sprechenden ermöglichte, ungestört gehört zu werden, während die anderen aufmerksam lauschten. Dieser Rhythmus brachte Ruhe und förderte ein tiefes, reflektierendes Gespräch, das oberflächliche Wortwechsel minimierte. Wenn man die moderne Anordnung von rechteckigen Tischen oder Kachel-Ansichten in Videokonferenzen historisch betrachtet, wären diese Entwicklungen nur ein winziger Ausschnitt im Vergleich zur langen Tradition des Kreises.


Ich arbeite im Kreises, wann immer es möglich ist. Auch im Gefängnis, wenn ich die Restorative Justice-Kreisdialoge zwischen Inhaftierten, Betroffenen von Straftaten und Menschen aus der Gesellschaft begleite. Meine Erfahrung ist durchweg positiv und die der Teilnehmenden auch. Ich glaube, dass sich so eine Verbindung zu einem kollektiven Gedächtnis herstellen, in dem jeder gleichwertig gehört wird. Selbst wenn das zentrale Feuer heute oft durch eine symbolische Mitte, wie Blumen oder Deko, ersetzt wird, bietet dies der Aufmerksamkeit und dem Gespräch eine gemeinsame Ausrichtung und schafft Raum für gemeinsame Erkenntnisse und kreative Ideen.


Die Kreisgespräche sind noch mehr als "nur" im Kreis miteinander in den Dialog zu gehen. Sie werden durch mindestens zwei Facilitators begleitet, es ist ein Konflikt/ein Thema in der Mitte. Die Facilitators stellen konstant zwei zentrale Fragen: "Ist es das womit du gehört werden magst? Und von wem?" und "Wie hast du das verstanden was gesagt wurde". Sie ermöglichen den Menschen somit wahrhaftig und authentisch miteinander in den Dialog zu treten.




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